Das kann mein Kind am Ende des 4. Lebensjahres

• Verstehen von längeren komplexen Sätzen verbunden mit Bindewörtern (z.B. und, oder, damit, weil, nachdem – z.B. Bring bitte die Malstifte mit, nachdem du das Puzzle weggeräumt hast.).
• Der Wortschatz an Eigenschaftswörtern steigt: Farbadjektive (rot, blau, gelb, grün) werden richtig benutzt, Steigerungsformen (größer, schneller, am schönsten) kommen immer häufiger zum Einsatz, Gegensätze (heiß – kalt, neu – alt) sind geläufig.
• Das Kind versteht und verwendet nun die Zeitbegriffe „gestern“ und „morgen“.
• Die Aussprachefertigkeiten des Kindes verbessern sich deutlich. Fast alle Laute und Lautkombinationen (Bl, Br, Fl, Fr, Gl) können richtig ausgesprochen werden, Probleme bereiten eventuell noch das „Ch“ und das „Sch“ oder die Lautkombinationen Dr, Tr, Gr, Kr und  Lautkombinationen mit „Sch“ wie schw-immen, schm-eißen, str-eiten…).
• Die Sprechverständlichkeit ist somit nun sehr hoch. Jeder sollte das Kind verstehen können.
• Das Kind beherrscht zwischen 3 und 3 ½ Jahren die Bildung einfacher Sätze inklusive der korrekten Wortstellung (z.B. Ich baue da einen Turm hin. Wo geht die Mama hin?) und erweitert zwischen 3 ½ und 4 Jahren seine Satzlänge bis zu komplexen Satzverknüpfungen, eingeleitet mit Bindewörtern (z.B. Pass mal auf, dass hier niemand reinkommt. Ich habe geglaubt, dass es heute Spaghetti gibt, weil ich mir die so gewünscht habe.).
• Viele grammatikalische Eigenheiten werden schon korrekt verwendet:
• Verbposition im Satz (z.B. Georg will nach Hause gehen),
• Übereinstimmung zwischen Verb und Subjekt (z.B. ich koch-e, du koch-st)
• Verwendung der Vergangenheitsform (z.B. Ich habe Eis gegessen),
• Verwendung von komplexen Phrasen (z.B. die große rote Tasse, um den Baum herum …)
• Einige grammatikalisch schwierige Konstruktionen werden noch falsch verwendet: Bildung der Vergangenheitsform („gegeht“ statt „gegangen“), Mehrzahl („Feuers“, „Männern“), Kasus (3. und 4. Fall, z.B. Ich schenke den Ball den Georg“.)
• Persönliche Fürwörter werden verwendet, auch wenn es mitunter noch zu Missverständnissen im Gebrauch kommen kann (A: Das ist mein Auto. B: Ja, das ist deins. A: Nein, mein Auto!).
• Im 4. Lebensjahr gelingt das Zuhören und „sich in andere hineinversetzen“ immer besser. Dementsprechend findet das Kind vermehrt Gefallen am Geschichtenvorlesen. Auch seine Erzählungen werden komplexer und beinhalten mehr Gefühlsausdrücke und Hintergrundinformationen.
• Die aktive Verständnisabsicherung beginnt. Immer häufiger fragt das Kind nun nach, wenn es etwas (eine Aufforderung, ein Wort) nicht verstanden hat oder macht darauf aufmerksam wenn es selbst falsch verstanden wurde.